Für viele HundehalterInnen ist es immer noch ein großes No-Go, von einem Hund angeknurrt zu werden. Hunde haben so ein Verhalten dem Menschen gegenüber nicht zu zeigen, ganz besonders nicht der eigene Hund, ganz klar! Notfalls muss dem Hund klar gemacht werden, wo der Hammer hängt. Oder?
Hunde knurren eben
Knurren ist zunächst ein völlig normales Element des hündischen Sozialverhaltens. Es stellt eine Warnung dar und dient dazu, die Eskalation eines Konfliktes zu vermeiden, nicht (wie häufig angenommen wird) zu fördern. Grob übersetzt sagt ein Hund mit einem Knurren „ich fühle mich unwohl/bedrängt“ beziehungsweise „bis hierhin und nicht weiter“. Ein knurrender Hund zeigt an, dass er das aktuelle Verhalten des Gegenübers unterbrechen möchte, sodass alle wieder zu einem entspannten Grundzustand übergehen können. „Warum (m)ein Hund mich anknurren darf“ weiterlesen
Habt ihr es selbst schon einmal beobachten können? Hunde täuschen manchmal andere Hunde, um an beliebte Ressourcen zu kommen. Fehlalarm an der Wohnungstüre scheint eine besonders häufig genutzte Masche zu sein. Alarmgebell, das normalerweise einen Besucher ankündigt, bringt den Artgenossen dazu, einzustimmen und zur Tür zu laufen. Währenddessen hat der „betrügerische“ Hund die Zeit, dem Kumpel den Kauknochen oder den Liegeplatz zu stehlen.
Ähnliche Beobachtungen machte auch Marianne Heberlein bei ihren eigenen Hunden. Mit KollegInnen an der Universität Zürich erforschte sie daraufhin, ob Hunde auch Menschen derart in die Irre führen. Im März 2017 erschienen die interessanten Studienergebnisse in einem Artikel im Fachjournal Animal Cognition.„Können diese Augen lügen? So viel List steckt in unseren Hunden.“ weiterlesen
Wer sich in letzter Zeit ab und an durch das gängige Programm von Hundeschulen bzw. HundetrainerInnen gewühlt hat, dem wird vielleicht aufgefallen sein, dass sogenannte „Packwalks“ oder „Rudelspaziergänge“ immer häufiger unter den Angeboten landen – ja manchmal sogar eines der ganz besonderen Aushängeschilder eines Trainers oder einer Trainerin sind. *
Zunächst – was definiert so einen Packwalk? Menschen gehen mit einer Hundegruppe spazieren und lernen einen, zwei bzw. als Endziel eine ganze Hundegruppe (an der Leine) souverän und entspannt zu führen. Ohne Handgreiflichkeiten und Geschrei aber auch ohne Leckerlibestechung oder Clickertraining soll „die optimale Energie zwischen Hund und Mensch“ erreicht werden – so die Zielsetzung. Etwas konkreter sieht es meistens so aus, dass sich eine Gruppe formiert bestehend aus Menschen, die entweder mit ihren eigenen Hunden oder ohne Hund am Trainingsprogramm teilnehmen und dem Trainer/der Trainerin, der/die häufig ein paar Hunde aus dem „eigenen“ Rudel mitbringt. Diese Gruppe spaziert meist durch den öffentlichen Raum, die TeilnehmerInnen lernen sich durchzusetzen und einen bis mehrere Hunde neben sich zu führen, ohne dass es von Seiten der Hunde zu Übertretungen kommt. Sehr nah am Menschen soll der Hund laufen, und auf gar keinen Fall vorpreschen – gelehrt wird das durch das Auftreten mit der „richtigen Energie“. An der Leine zu laufen ohne aufzufallen, geduldig zu warten wenn und so lange der Hundeführer es möchte und problemfrei die Anwesenheit der Artgenossen zu akzeptieren, das sollen die Hunde dabei lernen. In der Gruppe sind die Erfahrungsgrade der Hunde wie auch der Menschen normalerweise sehr gemischt, vom Rudelneuling bis hin zum Profi-Packwalker kann alles dabei sein. Dementsprechend auffällig oder unauffällig verhalten sich auch die Hunde und die trainierenden Menschen. Die Königsklasse eines solchen Gassigangs mit dem „Rudel“ zeigen TrainerInnen gerne her: sie dirigieren viele Hunde ganz ohne Leine neben sich! „Packwalks“ weiterlesen
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